Spendenübergabe des LIONS-Club Mittelmain-Karlstadt
Spendenprojekte der Schulen: „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ und KRASS (Klub Rassismus Ablehnender Schülerschaft)
v.re.: Dr. Martin Maisch-Bessler (Präsident), Josef Grodel, Schüler, die sich in verschiedenen Projekten von „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“ engagieren, Jürgen Endres – Bild: Dr. Martin Maisch–Bessler
Spende von jeweils 615,-€ aus dem Erlös einer Veranstaltung des LION-CLUB-Mittelmain-Karlstadt an:
- Friedrich-List-Gymnasium (FLG) Gemünden, vertreten durch Herrn Jürgen Endres, Lehrer am FLG und Leiter von KRASS sowie
- Arbeitskreis Karlstadter Schulen, vertreten durch Herrn Josef Grodel, Konrektor der Konrad von Querfurt-Mittelschule Karlstadt
Sowohl das Gemündener Fridrich-List-Gymnasium als auch viele Karlstadter Schulen nennen sich „Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage“.
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein bundesweites Projekt von und für Schüler*Innen, das im Jahr 1995 am Immanuel-Kant-Gymnasium Dortmund seinen Anfang fand. Das Projekt bietet den Schüler*innen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten und bürgerschaftliches Engagement zu entwickeln. Es ist das größte Schulnetzwerk in Deutschland, dem mittlerweile über 2.800 Schulen angehören (Stand: Oktober 2018) die von über eineinhalb Millionen Schüler*innen besucht werden.
Ziel des Projektes ist die Förderung von Zivilcourage:
Wie wollen wir im Land der Vielfalt zusammenleben?
Viele Kinder und Jugendliche stellen sich diese Frage in ihrem Schulalltag und suchen nach solidarischen Antworten. Von diesen hängt es ab, ob Deutschland auch in Zukunft ein liebenswertes Land bleibt.
Wofür wir stehen
Wir wenden uns gegen alle Ideologien der Ungleichwertigkeit. Wir beschäftigen uns deshalb gleichermaßen mit Diskriminierungen aufgrund der Religion, der sozialen Herkunft, des Geschlechts, körperlicher Merkmale, der politischen Weltanschauung oder der sexuellen Orientierung.
Jeder kann mitmachen
Jede Schule kann dem Netzwerk beitreten, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllt: Mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten, verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, aktiv gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule einzutreten, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekte und Aktionen zum Thema durchzuführen.
Was der Titel bedeutet
Der Titel ist kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern ist eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Courage-Schulen sagen: Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule, indem wir uns bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden.
Die Unterstützer
Unser Anliegen wird von allen demokratischen Parteien und von vielen Prominenten aus Politik, Kultur, Religion und Sport unterstützt. Über 2.000 Persönlichkeiten haben Patenschaften an Courage-Schulen übernommen.
Um diese Ziele konkret in Gemünden und Karlstadt verwirklichen zu können, veranstalten die Schülergruppen unter der Leitung Ihrer Lehrer jährlich Themenwochen, oft auch in Zusammenarbeit mit überregionalen und lokalen Institutionen. Für alle Projekte werden finanzielle Mittel benötigt. Diese stammen aus Spenden und Zuweisungen durch den Elternbeirat. Durch den knappen finanziellen Spielraum können leider viele Lesungen, Veranstaltungen und Ausstellungen nicht verwirklicht werden.
Projekte des Friedrich-List Gymnasiums (FLB) Gemünden:
- „Liebe im Karton“: Seit 2016 werden sog „Love-Boxes“ für Kinder in Flüchtlingscamps oder für Kinder in unserer Region verpackt und z.B. über die TAFELN verteilt.
- Erinnerungskultur Stolpersteine: Schüler der KRASS-Gruppe (Klub Rassismus Ablehnender SchülerSchaft) führen jüngere Schüler zu den Stolpersteinen und geben Erläuterungen, reinigen die Gedenksteine, lesen Texte zum Gedenken, etc.
- 2017 wird die Ausstellung „Rechtsradikalismus in Bayern“ ans Gymnasium geholt. In Vorträgen und Workshops qualifizierten sich Schüler*innen im Vorfeld u.a. dafür, andere Klassen durch die Ausstellung zu führen
- 2019 stiften die Schüler*innen einen Kinderrucksack aus Beton, der nun am Gemündener „Denkort Aumühle“ (ehemaliger Standort der Synagoge) steht und an das Schicksal des kleinen Nathan Weinberg erinnert (Deportiert und im Alter von 5 Jahren ermordet). Dazu wurde von den Schülern*innen ein Faltblatt erarbeitet, das in der Tourist – Info ausliegt.
- 2019: Spendensammlung für das Projekt „World Bicycle Relief“ (s. Anlage).
- Des Weiteren werden Lesungen und Vorträge zu verschiedenen Themen organisiert:
2017: Vortrag durch den Theaterpädagogen Malte Anders zum Thema „Homophobie“
2018: Lesung mit dem Studentenpfarrer Burkard Hose über Soziale Gerechtigkeit
Eine Anerkennung der bemerkenswerten Arbeit erfuhr die KRASS-Gruppe Gemünden durch die Verleihung des Würzburger Friedenspreises im Jahr 2018.
Projekte des Arbeitskreises Karlstadter Schulen (letzte 5 Jahre):
- Permanent: Ausbildung von active coaches an der Jugendbildungsstätte Würzburg und Einsatz in den Schulen – Vortrag LKA zu „Nationalsozialismus und Rechtsextremismus“ – WhitehorseTheatre (englischsprachiges Theater gemeinsam für weiterführende Schulen) – Teilnahme an öffentlichen Gedenken der Stadt Karlstadt
- 14/15: Ausstellung „anders? – cool!“ zur Lebenssituation junger Migranten in Deutschland (Qualifizierte Schüler führen durch die Ausstellung) – Film „Blut muss fließen“ im Kino Mühlbach (Diskussion mit Regisseur Peter Ohlendorf) – Vortrag „Judenwege“ – Flüchtlingsvertreter aus Thüngen besuchen Klassen und umgekehrt – alle Schulen werden FairTrade-Schulen
- 15/16: „Tag des Respekts – Lauter gegen Rassismus“ (Großveranstaltung auf Marktplatz zusammen mit dem Integrationsbeirat der Stadt Karlstadt) – Ausstellung „Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen“ – Theaterstück „Elly und Ingo“ (Ein Neonazi und ein Opfer des Holocaust unterhalten sich fiktiv)
- 16/17: „Tag des Respekts -Rassismus ade! Vielfalt ole!“ (Großveranstaltung im Pausenhof der Grundschule mit dem Integrationsbeirat der Stadt Karlstadt) – „DejaWü“ („Sch(w)ule und Le(s)ben“ stellen sich vor in Schulklassen und diskutieren mit den Schülern)
- 17/18: Ausstellung „Bilder des Grauens“ (P-Seminar Gymnasium) – Theaterstück „Krass!“ (Thema „Salafismus und Rechtsextremismus. Herausforderung für Schule und Gesellschaft“) – Malte Anders zum Thema „Homophobie“
- 18/19: Wiederholung Film „Blut muss fließen“ im Kino Mühlbach (Diskussion mit Regisseur Peter Ohlendorf) – Fairnessfußballturnier mit gemischten Mannschaften aus allen Schularten
- Jeweils pro Jahr ein zweites Großthema neben den Aktionen gegen Rassismus als SoR/SmC-Schulen: „Umgang mit Handicaps“ – „Mobbing, auch im Internet“ –„ FairTrade“ – aktuell ist und wird für die nächsten Jahre als Schwerpunkt „Klimaschutz“ sein ( Auftaktwoche Anfang Oktober zum Thema mit Abschluss am Marktplatz in Karlstadt am 9.10.19 mit 2300 Schülern)
Martin Maisch-Beßler, Präsident des Lions-Club Mittelmain-Karlstadt, hat der Erlös aus einer Veranstaltung des Lions-Clubs an die Schüler und deren Lehrer und Projektleiter Herrn Jürgen Endres (Friedrich-List-Gymnasium Gemünden) und Herrn Josef Grodel (Konrektor der Mittelschule Karlstadt) übergeben. Die Beträge von jeweils 615,-€ können für verschiedene Projekte bestens verwendet werden.