Helme für Drillinge
Lions Club Mittelmain-Karlstadt ermöglicht wachstumslenkende Helme für Drillinge
Die jetzt mit Kopforthese versorgten Drillinge Amira, Amina und Abdul zusammen mit Sarah Zürrlein vom Craniofazialen Centrum, Mutter Victroiia Achlak, PD Dr. Felix Kunz, Vater Abdul Salam Achlak und Jürgen Czalla, Präsident des Lions Clubs Mittelmain-Karlstadt. Bild: UKW / Alina Privitera
Die frühgeborenen Drillinge einer ukrainischen Familie benötigten dringend wachstumslenkende Kopforthesen, um Asymmetrien ihrer Schädel auszugleichen. Finanziell unterstützt vom Lions Club Mittelmain-Karlstadt konnte das Craniofaciale Centrum des Uniklinikums Würzburg rechtzeitig die entsprechenden Spezialhelme anfertigen.
Schnelles Handeln war gefragt
Die Möglichkeit, eine Kopforthesentherapie zu starten, endet gegen Ende des ersten Lebensjahres, sodass eine schnelle Versorgung der Drillinge nötig war. Als weiteres Problem kam hinzu, dass die Kopforthesentherapie aktuell keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherungen ist und die Kosten von etwa 2.000 Euro pro Kind nur in Einzelfällen übernommen werden. Durch die Physiotherapeutin der Drillinge erfuhr der Lions Club Mittelmain-Karlstadt von der Situation der jungen Familie. Dessen Präsident, Jürgen Czalla, nahm daraufhin umgehend Kontakt mit dem Craniofacialen Centrum des Uniklinikums Würzburg (UKW) auf. Wegen dessen großen Einzugsgebiet stellen sich jährlich viele hundert Eltern mit ihren Säuglingen aufgrund ausgeprägter Kopfasymmetrien in der interdisziplinären Einrichtung vor – einige entscheiden sich dann schlussendlich zur Kopforthesentherapie.
Mit einer Spende von 3.800 Euro übernahm der Lions Club Mittelmain-Karlstadt einen bedeutenden Teil der Behandlungskosten für Amina, Amira und Abdul, sodass die Spezialhelme für sie am UKW schnell und unbürokratisch angefertigt werden konnten.
Jeder Helm eine Maßanfertigung
Dazu vermaßen die Spezialistinnen und Spezialisten des Craniofacialen Centrums zunächst mittels 3D-Stereophotogrammetrie hochpräzise die Kopfform der Drillinge. Bei dem Verfahren wird durch synchronisierte Fotokameras mit einer Aufnahmezeit von unter 1,5 Millisekunden strahlungsfrei ein dreidimensionaler Datensatz des Kopfes generiert. Anhand der jeweiligen Datensätze konnten für die Geschwister anschließend die Kopforthesen individuell designt und hergestellt werden. Diese müssen sie nun etwa sechs Monate lang täglich 23 Stunden lang tragen. „Aufgrund des noch rechtzeitigen Therapiebeginns ist davon auszugehen, dass die Kinder am Behandlungsende mit weitestgehend symmetrischen Köpfen in ihr weiteres Leben gehen können“, freut sich Privatdozent Dr. Felix Kunz von der Poliklinik für Kieferorthopädie des UKW, der die medizinische Versorgung der Drillinge im Craniofacialen Centrum leitet.